Text: Gerhard Flammersberger
Der Begriff Faszie stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Band oder Bündel“. Diese milchig, weißen Häute ummanteln die Muskeln, Knochen, Organe und auch die Nerven. Das Fasziengewebe besteht u. a. aus Kollagenfasern, Wasser und verschiedenen Klebstoffen. Diese Kombination sorgt für Elastizität und Gleitfähigkeit. Die Organe können somit leicht verschoben und Muskeln geschmeidig bewegt werden.
Schauen wir uns nun die Faszien nun in Bezug auf verschiedene Bereiche an:
Die Lymphe
Die Lymphe wird durch die Faszien abgeleitet. In der Lymphe befindet sich als gelöster Stoff Fibrinogen (Blutgerinnungsfaktor), der in Verbindung mit ATP zur Fibringerinnung und somit zu intensiven Verklebungen der Faszien führen kann. (Prof. Dr. med. Paulini, Uni Ulm & Mainz)
Die Nervenfasern
Faszien sind mit Nervenfasern durchsetzt und haben eine direkte Verbindung zum vegetativen Nervensystem. Man kann sie auch als “Außenposten des autonomen Nervensystem” bezeichnen. Das Autonome Nervensystem kontrolliert lebenswichtige Funktionen wie die Atmung, die Verdauung, das Herz, usw.
Die Psyche
Der Gemütszustand hat einen nennbaren Einfluss auf die Spannung der Faszien. Gelassenheit sorgt für einen entspannten Grundtonus, während Stress ihn nach oben setzt. Das hat zu Folge, dass es bei einem erhöhten Spannungszustand schneller zu Verletzungen kommen kann.
Die Beweglichkeit
Auch die Beweglichkeit hängt von dem Spannungszustand der Faszien ab.
Durch Operationen, Schonhaltungen und ungünstige Belastungen verhärten die Faszien. Die dehnbaren Elastin-Anteile nehmen ab und die zähen Kollagene zu. Es kommt zu einem erhöhten Druck auf die Gelenke und Bandscheiben. Durch eine verminderte Gleitfähigkeit des Gewebes reduziert sich die Geschmeidigkeit.
Die Kraft
Die Kraft kommt von den Faszien – Faszien erzeugen durch Dehnungsspannung Kräfte und leiten diese am Körper weiter. Muskeln verstärken diese Kräfte um ein vielfaches. Je elastischer die Faszien sind, desto mehr Kraftübertragung (Energy-Return-Effekt) kann stattfinden.
Die Wahrnehmung
Die Faszien stellen das größte Sinnesorgan dar. Im myofaszialen System befindet sich die höchste Anzahl von Rezeptoren (6x mehr in den Faszien als im Muskel) durchwelche sich die Wahrnehmung des Körpers ergibt.
Die Körperform – Figur
Die Faszien formen unseren Körper. Sie sind die veränderliche Grundmatrix und passen sich unterschiedlichen Belastungen des Körpers an (Schwangerschaft!).
Der Körper
Die Faszien verbinden den ganzen Körper miteinander. Eine verklebte Wadenfaszie zieht oft über das Bein auf den Rücken und evtl. sogar weiter bis zur Schulter.
Die Therapie
Die Struktur der Faszien ist behandelbar. In der Faszien Therapie steht das Lösen (Lyse) von Verklebungen im Mittelpunktmit (z.B. FDM). Hier eignet sich hervorragend die Actiroll von TOGU, da sie die einzige Rolle auf dem Markt ist, die sich je nach Empfindlichkeit des Patienten mittels individueller Belüftung variierbar einstellen lässt. Länger gehaltene Dehnpositionen können mit der Actiroll eingenommen werden, die Wirbelsäule perfekt mobilisiert und Blockade gelöst werden.
Das Training
Bei einem Faszien Training wird vorrangig gerollt. Hier wird durch die Aktivierung der Botenstoffe, welche 4 – 8 Stunden nach der Rollenanwendung noch zirkulieren, überschüssiges Kollagen abgebaut (Dr. Schleip). Durch das Auswringen des Gewebes beim Rollen werden neue Nährstoffe durch die Kapillarkräfte ins Gewebe eingebracht.
– langsames Rollen gegen Versteifung und Schmerzen
– Schnelles Rollen zum Stimulieren des Faszien Gewebes
Kommt es nach dem Training zu einem Muskelkater, sollte man eigentlich von einem “Faszien Kater” sprechen!
Abschließend noch verschiedene Kontraindikationen für eine Faszien-Therapie sowie für ein Faszien-Training mit der Rolle:
Bitte Rollen Sie nicht bei Rötungen, Schwellungen und akuten Schmerz sowie Krampfandern (harte Kontraindikationen). Außerdem auch nicht bei vorliegenden “weiche” Kontraindikationen, wie rheumatische Erkrankungen, Tumorerkrankungen, Gelenkersatz, Schwangerschaft, Osteoporose, Fibromyalgie, sowie die Einnahme von Gerinnungshemmern.