von Denise Sommer, Dipl.-Sportwissenschaftlerin
Das Innenohr des Menschen wird in zwei Bereiche aufgeteilt: das Gleichgewichtsorgan und die Hörschnecke.
Das Gleichgewichtsorgan, auch Vestibularapparat genannt, dient zusammen mit den Augen, der Oberflächen- und Tiefensensibilität der Erhaltung des Gleichgewichts.
Die Aufnahme sämtlicher Eindrücke, die über die Rezeptoren der Haut laufen und somit über die gesamte Körperoberfläche nennt man Oberflächensensibilität. Hier wird Druck, Temperatur, Schmerz, Berührung und Bewegung war genommen und zur Verarbeitung weitergeleitet. Spricht man über die Tiefensensibilität betrifft dies die Wahrnehmung von Reizen aus der Tiefe des Körpers. Hier liegen die Rezeptoren in Muskeln, Sehnen und Bänder. Somit registriert das Gleichgewichtsorgan sämtliche Bewegungen und Lageveränderungen des Körpers. Eine genaue Orientierung im Raum ist dadurch überhaupt erst möglich.
Weiter umfasst das Gleichgewichtsorgan drei Bogengänge (Ductus semicirculares)die jeweils senkrecht im 90°-Winkel zueinander stehen. All diese Bogengänge sind ausgestattet mit Sinneszellen und durch ihre spezielle Anordnung erfassen sie die drei Dimensionen des Raumes – also Drehgeschwindigkeiten.
Durch das große (Utriculus) und das kleine Vorhofsäckchen (Sacculus) in dem spezielle Sinnesfelder angeordnet sind, werden lineare Geschwindigkeitsveränderungen im Raum wahrgenommen.
Neben dem Gleichgewichtsorgan sind für die bewusste Orientierung im Raum natürlich noch das propriozeptive System (Tiefensensibilität) und das visuelle System verantwortlich. Bei dem visuellen System ist die visuelle Wahrnehmung (durch das Auge) eines stabilen Bildes während einer gleichzeitigen Kopfbewegung gemeint.